Okay, erstmal einen kleinen Wendel. Es geht darum, von der Fensterbank auf den Boden zu kommen. 54 Zentimeter. Da werden wir wohl ein paar Umdrehungen brauchen. 6,5 lässt sich ausrechnen.
Zuerst ne Art Fundament bauen, da ich ich ja keine Platte habe, in die ich die Gewindestäbe versenken kann.
Im Hintergrund ist die Fensterbank zu sehen, auf die es hoch gehen soll. Die Einzelteile habe ich nicht selber gesägt sondern bei www.gleiswendelshop.de gekauft. Damit die Steigung etwas flacher wird, habe ich ein Oval vorgesehen. Die Steigung müsste ca 3% betragen. Geht noch.
Nach dem ich mir mit ein bisschen Holz den Sockel gebastelt hab geht's an's Schrauben (doch, die Apostrophe gehören da hin!). Schlagartig wird mit klar, dass ich Hunderte von Muttern per Hand die Gewindestangen runterdrehen darf, die immerhin über 60 Zentimeter lang sind. Das wird … äh … relativ wenig Spass bringen.
Ich geh mir erstmal einen Kaffe holen und überlege wie man das hinbekommen kann. Schließlich fällt mir was ein: ich bastele mir aus Paketband eine Art Transmissionsriemen. In den Akkuschrauber kommt dann ein recht grosser Bohrer als Antrieb und los geht's:
Geht erstaunlich gut. Nach 20 Sekunden ist die Mutter runtergeorgelt. Die seltsame Körperhaltung die man dabei einnehmen muss lässt trotzdem nix Gutes erahnen.
Erste Höhenkontrolle:
Geht. Und nun hurtig paar Stunden rumschnauben … rumschrauben.
Mir tun die Finger und der Rücken weh. Das halb gekrümmte Schrauben ist nix für die Bandscheiben. Eine Schieblehre ist mein Freund, gut geeignet, um den Ebenenabstand zu kontrollieren. Einmal ist sie mir von der 6ten Etage des Wendels runtergefallen. Ich dachte während sie fiel schon: "Mist, jetzt verbiegt sich die, wenn die unten aufschlägt", wäre blöd, denn so eine krumme Schieblehre misst nun mal eher... äh... ungenau. Aber: Kein Problem, sie ist mit einer der Messpitzen auf halber Fallhöhe in meinem Daumen hängen geblieben: gerettet!
Okay, erstmal Blut wegwischen, dann munter weitergeschraubt. Die ganze Aktion dauert über 4 Stunden.
So, fertig:
Jetzt kommt eine Phase, über die ich lieber nicht nachdenken möchte. Mein Sockel ist 2 Zentimeter hoch und ich habe vergessen die bei der Gesamthöhe zu berücksichtigen. Der Wendel ist insgesamt 4 Zentimeter zu hoch. Ich hatte mit 1,5 Zentimeter gerechnet.
Man könnte ja sagen: egal, das kriegt man oben mit einer kleinen Rampe hin.
Könnte man sagen.
Ich hab mich dafür entscheiden, alles noch mal zu lösen und den Ebenenabstand von 8 auf 7,7 Zentimeter zu reduzieren. Wir reden von ca. 150 Muttern.... seufz. Meine holde Maid merkt richtig an: Den würd ich aber nicht wieder abbauen, sondern als Ganzes wegstellen. Oh ja! Es sei denn zum Thema "Auf- und Abbau" fällt mir noch was ein.
Dann noch Gleise verlegen und erste Probefahrt:
Fertich, ich bin jetzt erstmal zum Orthopäden. Wenn ich wieder aufrecht gehen kann, mache ich weiter.
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