Mein LUX Gleisstaubsauger ist die analoge Version, die auch auf Digitalanlagen an sich ganz gut funktioniert. Der Staubsauger ist einfach nur immer an. Da das Teil recht laut ist, nerft der "immer an" Part aber und man muss das Teil per Hand von der Schiene nehmen oder auf ein stromlos zu machendes Gleis stellen, wenn man den Staubsauger nicht braucht.
Ich hatte daher schon länger vor, den Staubsauger doch mit einem Dekoder zu versehen. Durch den Umbau der Piko BR 185 hatte ich noch einen AnDi Spar-Dekoder übrig, den man eigentlich für kaum was brauchen kann. Er hat keine Lastregelung, kaum Funktionsausgänge und keinerlei Programiermöglichkeiten ausser der Adresse.
Aber zum Ein- und Ausschalten des Staubsaugers reicht's.
So sieht's im Staubsauger aus:
Die im Staubsauger eingebaute Elektronik ist einfach ein Gleichrichter und ein Festspannungsregler. Der eingebaute Mabuchimotor verträgt maximal 5 Volt und der Festspannungsregler sorgt dafür, das egal was am Gleis anliegt nicht mehr beim Motor ankommt.
Die im Bild zu sehenden LED ist nicht Standart, die habe ich mal eigebaut, als ich blinkende LEDs testen wollte. Das Ganze passt dann schön zur Märklin Polizeilok (kein Angst, die hab ich nicht).
Hier der fragliche Dekoder aus der Pikolok:
Platz sollte kein Problem sein, wie man sieht.
Ich habe ein bisschen überlegt, wie ich den Dekoder einbauen soll. Eine Möglichkeit wäre, die ganze Elektronik rauszurupfen und durch den Dekoder zu ersetzen. Da ich beim AnDi aber nicht die Maximalspannung einstellen kann (bei teureren Dekodern geht das) wäre dann das Risiko, dass man den Motor mit zuviel Spannung versorgt... lange hält der das nicht aus.
Also habe ich den AnDi einfach vor die Elektronik geschaltet. Zuleitung von Rad und Schleifer (das rote und die beiden schwarzen Kabel am obern Rand der Platine) ablöten und daran den Dekoder anschliessen, den Motorausgang des Dekoders an die Eingänge der LUX Platine löten.
So, fertig.
Das graue und das schwarze Kabel ist normalerweise für die fahrtrichtungsabhängige Frontbeleuchtung, da schliesse ich noch die BlinkLED an.
Ausserdem noch den Dekoder als Schutz vor Kurzschlüssen in Schrumpfschlauch packen, fertig ist der Umbau.
Der Wagen lässt sich jetzt mit der Adresse des AnDi Dekoders regeln: Der Fahrtregler bestimmt die Motordrehzahl des Staubsaugers. Wegen des Gleichrichters ist die "Fahrtrichtung" egal. Der Motor wird ab etwa einer mittleren Fahrstufe nicht mehr schneller, das liegt daran, dass der Festspannungsregler die Spannung ab da begrenzt. Mehr aufdrehen hat dann den lustigen Effekt, dass der Digitalstrom im Dekoder unter Wärmeentwicklung in gepulsten Gleichstrom umgeformt und an den Ausgang abgegeben wird und der Festspannungsregler damit dann den Kühlkörper erwärmt. Man sollte also tunlichst vermeiden, höhere Fahrstufen anzuwählen, es sei denn es ist zu kalt im Zimmer und will mit allem heizen, was man so hat.
Dank der Schaltung geht aber nix kaputt, wenn man's doch macht, es wird eben nur Strom verbraten.
Die Blink-LED lässt sich über "function" an und auschalten. Eine kleine Falle wartet da noch: Weil die LED am Ausgang für Licht vorne angeschlossen ist, leuchtet sie nicht, wenn man die "Fahrtrichtung" des Dekoders wechselt, der Staubsaugermotor geht aber trotzdem.
Ziel ist aber erreicht: Der Staubsauger kann auf dem Gleis abgeschaltet und sogar in Leistung und Lautstärke gedrosselt werden. Und der AnDi hat sein Gnadenbrot.
Hier kommt ja nix weg.
Die aktuellen Staubsauger von Lux sind übrigens "schlauer": da geht der Saugermotor über einen Schleppschalter gesteuert an, wenn sich der Wagen bewegt. Daher wäre da dann keine Dekoder oder so mehr erforderlich.