BR81 Umbau
Kürzlich erstand ich eine alte BR81 auf E-Bay. Zwar hatte ich schon eine BR81, nagelneu mit HL Antrieb, aber ohne TELEX. Die alte Analoge hatte TELEX. Also gekauft zum Umbauen. Meine Frau fand die dann auch wegen des erkennbaren Alters gleich viel besser also die Neue gleichen Typs.
Auch diese Lok dreckig wie Tier. Vermutlich seit der Herstellung nicht mehr gereinigt. Aber viel nicht harzfreies Öl reingekippt. Das ganze Getriebe war voll mit einer grünen schmierigen Paste, da dreht sich nichts mehr. Fest wie Beton. Ich habe also erstmal 2 Stunden oder so gereinigt. Das zeige ich nicht. So sah die Lok nach Abnahme des Gehäuses aus. Wegen des grünen Schleims habe ich vor Schreck gleich unscharf fotographiert.
Erstmal alles ausgebaut und die nackte Lok entschleimt. Das hat wie gesagt durchaus ein Weilchen gedauert.
Dann Telex Kupplung und Schleifer wieder eingebaut, und gleich einen HL Motor rein:
Ich habe diesmal einen TAMs LD-G-2 Decoder vorgesehen, den ich schon mal präpariere. Dazu Kabel für den Pufferkondensator anlöten und das ganze in Schrumpfschlauch einpacken:
Dann eine erste Liegeprobe. In der Lok gehts schon ein bischen enger zu, da kann man "nur" 470muF unterbringen
So, jetzt frei verdrahten und eine Fahrprobe:
Tja, was soll ich sagen. Sie fährt NICHT. Zwar brummt sie, aber nix dreht sich und. Am Dekoder scheints nicht zu liegen, Licht und alles geht einwandfrei. Hm. Da knirscht es auf einmal in meinem Hinterkopf. Irgendwo habe ich mal einen Satz gelesen.
Hm. Wie ging der noch?
In etwa so: "...blabla... im Prinzip in alle Loks... bla, ausser in die BRxy, weil da die mitgelieferte Schraube so lang ist, das sie ... blubber...XRxrrzzzbla...an ein Zahnrad kommt....krzzzzr PFEIFFF... Lötauge mit anschrauben....pfeiffrababerber...reicht!"
Hm.
Mal gleich alles ablöten und den HL Antrieb ausbauen. Bischen messen und hin und her stecken ergibt:
Es stimmt!
Und zwar ist die untere Schraube des HL Antriebs (Gelber Pfeil) ca. 0,5 Millimeter zu lang. Wenn man sie einschraubt, dann kommt sie auf der anderen Seite des Getriebeblocks wieder raus und berührt ein Ritzel (roter Pfeil). Es reicht, die Schraube ca 0,5 Millimter abzufeilen, oder ein Lötauge oder eine Unterlegscheibe mit anzuschrauben. Ich habe mich fürs Lötauge entscheiden und da ganz klassisch Masse dran gelötet.
Erneuter Versuch zeigt, jetzt gehts bestens.
So, jetzt noch alles ordentlich verlegen. Und fertig.
Im Gegensatz zu den ESU Dekodern ergeben die voreingestellen Werte für die Lastregelung bei den TAMs Dekodern überraschend oft recht brauchbare Ergebnisse. Das Parametrisieren beschränkt sich also auf das Zuweisen der Funktionstatsen auf die Funktionen und einstellen von Dimmung, Kickfunktion, Höchstgeschwindigkeit und Anfahr und Bremsverzögerung. Hier mag ich die ESUs wieder mehr, weil klare Werte in Registern reproduzierbarer sind als die eher "frei nach Schnauze" Einstellmöglichkeit der Tams Dekoder.
Trotzdem. Lok fährt bestens, alls prima! Auf zum nächsten Umbau.
Aber nicht ewig.
Vier Jahre später: Die Lok macht plötzlich keinen Mucks mehr. Bischen testen zeigt: der Dekoder ist nur noch eine Stück Drahtverhau ohne weitere Funktion. Er lässt sich nicht programmieren und regaiert auf nichts. Durchgebrannt ist er vermutlich nicht, Lötstellen sehen alle gut aus:
Ich vermute, das er irgendwie sein Gedächnis verloren hat. Mail an Tams wird sofort beantwortet: ich möge ihn doch mal einsenden.
Hab ich gemacht.
Paar Tage später kommt der Dekoder zurück, man habe ihn getestet und keinen Fehler feststellen können.
Hm.
Ich baue ihne wieder ein und siehe da: Er geht.
Warum? Keine Ahnung, egal. Tams hat in jedem Fall schnell reagiert, kann man nicht meckern!
Und berechnet haben sie auch nix... bei einem vier Jahre alten Dekoder, der heute nichtmal mehr gebaut wird.
Das finde ich schon ziemlich gut.