Eisenbahn Epochen

    1920 - 1925   1945 - 1950   1965 - 1970   1985 - 1990  
Epoche I                
Epoche II              
Epoche III              
Epoche IV              
Epoche V                
In der Entwicklungsgeschichte der Eisenbahn zeichnen sich deutlich Epochen ab, die durch technische Merkmale und wechselnde gesellschaftliche Strukturen gekennzeichnet sind. Die Epochen kommen sowohl im Streckenbild z.B. im Bau- und Signalwesen als auch in der Bauart, Farbgestaltung sowie der Beschriftung der Fahrzeuge zum Ausdruck.
Modellbahn-Anlagen sollten sich hinsichtlich ihrer Thematik, der Ausstattung und des eingesetzten Fahrzeugparks einer bestimmten Epoche zuordnen lassen.
Epoche I bis 1920 Epoche des Eisenbahnbaus von den Anfängen bis zur Vollendung eines zusammenhängenden Streckennetzes.
Entstehung zahlreicher Staatbahn- und Privatbahn- Netze überwiegend regionaler Zuordnung.
Entwicklung der Dampflok bis zum Abschluss ihrer Grundform.
Buntes Erscheinungsbild des Fahrzeugparks.
Blütezeit der Eisenbahnen durch monopolartige Stellung im Verkehrswesen.
 
Periode A
(1835 - 1875)
Entstehung erster Territorialeisenbahnen mit Privat- oder Staatsbahncharakter. Weiterentwicklung des Streckenbaus bis zur Vollendung eines zusammenhängenden Grundnetzes.
Entwicklung verschiedener Grundformen der Dampflok.
Periode B
(1875 - 1895)
 
Entstehung von 9 großen Staatsbahnnetzen in Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Mecklenburg, Oldenburg und Elsaß-Lothringen.
Ergänzung des Streckennetzes. Erste Nebenbahnen (Sekundärbahnen) sowie Klein- und Lokalbahnen (Tertiärbahnen). Erste Schmalspurbahnen.
Entwicklung der Dampflok mit Verbundwirkung und der Tenderlok.
Erste preußische Normalien im Fahrzeugbau.
Anwendung der vier Klassenfarben (gelb, grün, braun, grau) in Preußen. Einführung der durchgehenden Druckluftbremse für Personenzüge.
Periode C
(1895 - 1910)
Abschluß des Netzausbaus.
Neuorganisation der Staatsbahnen. Gemeinsame Verwaltung der preußisch-hessischen Staatsbahnen.
Weitgehende Vereinheitlichung im Eisenbahnwesen durch Bau- und Betriebsordnungen, Signalordnungen, Fahrdienstvorschriften, Technische Einheit (TE).
Entwicklung der Heißdampflok. Erste Triebwagen mit Vergasermotor und Speichertriebwagen.
Einsatz vierachsiger Schnellzugwagen.
Periode D
(1910 - 1920)
 
Stagnation in der Entwicklung durch den 1. Weltkrieg.
Schwarzanstrich von Lokomotivaufbauten in Preußen. Große Schnellzuglokomotiven erscheinen. Erster elektrischer Betrieb.
Gründung der MITROPA.
Personenwagen einheitlich olivgrün.
Entwicklung von Güterwagen der Verbandsbauart.
Freizügiger Güterwagenaustausch (Deutscher Staatsbahnwagenverband).
Einführung der durchgehenden Druckluftbremse für Güterzüge.
   
Epoche II 1920 - 1949 Bildung großer Staatsbahnverwaltungen in mehreren Ländern.
Weitgehende Vereinheitlichung der Bau- und Betriebsvorschriften sowie Normierung im Fahrzeugbau.
Einführung des elektrischen Zugbetriebes.

 

 
Periode A
(1920 - 1925)
Übergang der Staatseisenbahnen auf das Reich. Bildung von Reichsbahndirektionen.
Erstes Typenprogramm für E-Loks.
Erste Einheitspersonenwagen. Personenwagen braungrün.
Einführung der Austauschbauart für Güterwagen. Kennzeichnung der Güterwagen mit "Deutsche Reichsbahn" und Gattungsbezirk.
Erleichterung des Wagenübergangs infolge internationaler Übereinkommen (RIC, RIV)
Periode B
(1925 - 1937)
Periode der "Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft" DRG.
Auflösung der Gruppenverwaltung Bayern.
Umzeichnung der Dampf- und E-Loks, Entwicklung von Einheits-Dampfloks, erste Schnelltriebwagen.
Umzeichnung der Personenwagen (mit Modifikation 1930).
Aufhebung der 4. Wagenklasse, Einführung der Hülsenpuffer. MITROPA-Schlaf- und Speisewagen bordeauxrot.
Güterwagen auf durchgehende Luftdruckbremse umgerüstet.
Periode C
(1937 - 1949)
 
Eingliederung der Eisenbahnen des Saarlandes und der Österreichischen Bundesbahnen.
Änderung der Signalordnung.
Anbringung des Reichsadlers an Triebfahrzeugen und Personenwagen. Personenwagen flaschengrün, geänderte Kennzeichnung.
Entwicklung von Kriegs-Lokomotiven, Behelfs-Personenwagen und Kriegs-Güterwagen.
Nach Kriegsende Entfernung der Reichsembleme an Fahrzeugen und Einrichtungen. Einstellung des elektrischen Zugbetriebes im Bereich der sowjetischen Besatzungszone.
   
Epoche III 1949 - 1970 Wiederaufbau und Neuorganisation des durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Eisenbahnwesens.
Beginn des Traktionswechsels durch Ausbau des elektrischen und Diesel-Zugbetriebes und allmähliche Abnahme der Dampflok-Zugförderung.
Entwicklung eines modernen Fahrzeugparks und neuer Signaltechnik.
 
Periode A
(1949-1956) - DB-Bereich
 
Umbenennung der Deutschen Reichsbahn im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in "Deutsche Bundesbahn".
Erste Neubau-Dampfloks.
Aufbau des "blauen F-Zugnetzes"
Umzeichnung der Akku- und Verbrennungstriebwagen.
Dreiklassensystem im Personenverkehr. Gründung der DSG. Einführung 26m langer Personenwagen.
Bei Güterwagen Zusatz der Besatzungszone zum DR-Kennzeichen und neue DB-Kennzeichnung neuer Nummernplan).
Periode A
(1949-1956) - DR-Bereich
 
Eigenständige Verwaltung der Deutschen Reichsbahn im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik. Verstaatlichung der Privatbahnen.
Umbau von Dampfloks auf Kohlenstaubfeuerung.
Dreiklassensystem im Personenverkehr. Großräumiger Einsatz von Doppelstockzügen.
Bei Güterwagen Zusatz der Besatzungszone zum DR-Kennzeichen und neue DR-Kennzeichnung neuer Nummernplan).
Periode B
(1956-1970) - DB-Bereich
Rückgang des Dampflok-Einsatzes, Ausweitung des Diesel- und elektrischen Betriebes. Neubekesselung von Dampfloks und Umbau auf Ölfeuerung. Serienbeschaffung von Diesel- und E-Loks. Aufnahme des TEE-Verkehrs.
Neue Signalordnung; Aufnahme der Dreilicht-Spitzensignals.
Zweiklassensystem im Personenverkehr, 1.Klasse-Kennzeichnungsstreifen. Personenwagen chromoxidgrün. Umbauprogramm für Nahverkehrswagen.
DB-Zeichen eingeführt.
Periode B
(1956-1970) - DR-Bereich
Neubau und Rekonstruktion von Dampfloks, Serienbau neuer Dampfloks. Serienbeschaffung von Dieselloks. Wiederaufbau des elektrischen Streckennetzes.
Neue Signalordnung; Aufnahme der Dreilicht-Spitzensignals.
Zweiklassensystem im Personenverkehr, 1.Klasse-Kennzeichnungsstreifen. Neue Personenwagenkennzeichnung. Umbau von Personenwagen (Reko- und Modernisierungsprogramm).
DR-Zeichen eingeführt.
OPW-Güterwagenverband gegründet.
   
Epoche IV 1970 - 1990 Weitgehender Abschluss der Traktionsumstellung auf elektrischen und Diesel-Zugbetriebe.
Einführung eines international verbindlichen Beschriftungsschemas für Personen- und Güterwagen.

 

 
Periode A
(1970-1980) - DB-Bereich
Neues Triebfahrzeug-Kennzeichnungssystem gemäß internationaler Vereinbarung.
Aufbau des einklassigen Inter-City-Netzes.
Neue Personen- und Güterwagen-Kennzeichnung gem. internationaler Vereinbarung.
Personenwagen-Versuchsanstrich "Pop-Farben". Allmähliche Umstellung auf neues Farbkonzept für Triebfahrzeuge und Personenwagen (beige/rot bzw. beige/türkis). Letzter Einsatz von Lenkachs-Personenwagen.
Periode A
(1970-1980) - DR-Bereich
 
Neues Triebfahrzeug-Kennzeichnungssystem gemäß internationaler Vereinbarung. Neues Farbkonzept für Triebfahrzeuge. Letzter Einsatz von Dampfloks mit Öl-Hauptfeuerung.
Neue Personen- und Güterwagen-Kennzeichnung gem. internationaler Vereinbarung.
Bildung eines Traditions-Fahrzeugparks.
Periode B
(1980-1990) - DB-Bereich
 
Umstellung auf neues Farbkonzept für Triebfahrzeuge und Personenwagen großenteils abgeschlossen.
Inter-City-Züge mit zwei Wagenklassen.
Modifizierte internationale Güterwagenkennzeichnung.
Periode B
(1980-1990) - DR-Bereich
Letzter Dampflokbetrieb auf Regelspur.
Neues Farbkonzept für Personenwagen (rehbraun/beige/grün). Städte-Express-Züge (rehbraun/beige/orange). Letzter Einsatz von Lenkachs-Personenwagen.
Modifizierte internationale Güterwagenkennzeichnung.
   
Epoche V seit 1990

 

Entstehung von Schnellfahrnetzen.
Grundlegende Überarbeitung des internationalen Beschriftungsschemas für Wagen.
Werbewirksamere Farbgebung.

 

 
Periode A
(1990 - 1994)
 
Zusammenarbeit und erste Anpassungsmaßnahmen beider deutscher Bahnverwaltungen.
Neues Farbkonzept der DB für Lokomotiven (rot) und einsatzorientiert (vier Kennfarben) für bestimmte Triebfahrzeuge sowie Personenwagen; teilweise bereits von der DR übernommen.
Anpassung des Bezeichnungsschemas für Triebfahrzeuge der DR an das DB-Schema.
Aufnahme des ICE-Verkehrs. Erste Triebwagen mit Neigetechnik.
Modifizierte internationale Güterwagenkennzeichnung.
Periode B
(ab 1994)
Zusammenführung von DB und DR in der "Deutsche Bahn AG". Neues Firmenzeichen.
Einheitliche Anwendung des DB-Farbkonzeptes für Triebfahrzeuge und Personenwagen. Einführung eines neuen Farbkonzeptes (verkehrsrot) für Güterwagen.
 


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